Montag, 06.12.2020

Worte des Präsidenten

Der Präsident spricht. Boris Scheuermann im Interview

(db) Hallo Boris,

das Jahr 2020 ist ein Jahr für die Geschichtsbücher. Aufgrund der Pandemie haben wir viele Veränderungen im Vereinsleben gespürt. Wie sieht Deine persönliche Bilanz für 2020 aus?

Das Jahr 2020 wird vielen von uns sicher lange im Gedächtnis bleiben. Meine persönliche Bilanz für den VfR Mannheim kann in diesem Zusammenhang leider nicht positiv ausfallen. Wir befinden uns in vielen Bereichen in einem Veränderungsprozess, der durch die Umstände des Jahres 2020 natürlich stark beeinflusst wird. Es sind herausfordernde Zeiten für alle Vereine, wenn man sich aber in einem solchen Prozess befindet, dann ist es noch herausfordernder. Und letztendlich hatten wir durch Corona auch einen persönlichen Verlust beim VfR zu verzeichnen - das schmerzt sehr.

Kann man das Spieljahr 2020 überhaupt aus sportlicher Sicht beurteilen?

Bezogen auf den Seniorenbereich haben beide Mannschaften im Sommer große Veränderungen sowohl im Trainerteam als auch im Spielerbereich zu verzeichnen gehabt. Beide Teams haben gezeigt, welches Potential in ihnen steckt, aber leider noch nicht konstant genug, daher können wir mit den Platzierungen keineswegs zufrieden sein. Die erste Mannschaft hat gerade zu Hause zweimal gegen Mutschelbach und Heddesheim tolle Spiele gezeigt, auch wenn diese verloren gingen. Auf der anderen Seite stehen aber auch Spiele wie in Spielberg oder gegen die U23 des SVW. Da sieht man einfach, dass wir noch nicht stabil sind, gerade wenn einige Säulen des Teams verletzungsbedingt fehlen. Das braucht Zeit, auch hier werden wir durch den erneuten Lockdown ausgebremst. Ich bin mir sicher, dass wir nach dem Lockdown und einer erneuten Vorbereitung hier weitere Schritte nach vorne machen werden.

Das Nachwuchszentrum ist neue Wege in der Digitalisierung gegangen. Viele gemeinsame Events, Veranstaltungen und Meetings. Wie nimmst Du die positive Entwicklung im Nachwuchs wahr?

Auch das Nachwuchszentrum befindet sich in dem oben genannten Veränderungsprozess. Wir haben viele neue Trainer hinzu gewonnen, die mit großem Eifer und Engagement bei der Sache sind. Die von Dir angesprochenen digitalen Hilfsmittel helfen, durch den Lockdown zu kommen und weiter Kontakt zu den Spielern zu halten. Wenn ich höre, dass wir die Plattform wechseln müssen, weil bei der ersten nur 120 Teilnehmer gleichzeitig dabei sein konnten und wir "ausgebucht" waren, dann ist das ein tolles Signal in dieser schweren Zeit. Wir erreichen unsere Jugend weiterhin. Dafür ein großes Dankeschön an die Trainer, die das ermöglichen. Darüber hinaus ist auch eine sportliche Entwicklung festzustellen, die sich natürlich in den Tabellen niederschlägt. Ich habe mir fast alle Jugendmannschaften der oberen Altersklassen bereits bei einem Spiel anschauen können - es macht wieder Spaß, die Jugendteams des VfR spielen zu sehen.

Welche Worte richtest Du an alle VfR-Fans, Mitglieder, Sponsoren und Freunde?

Ich appelliere an alle VfR-Fans, Mitglieder, Sponsoren und Freunde des VfR Mannheim, dem Verein in dieser schweren Zeit die Treue zu halten. Bisher ist das auch in bemerkenswerter Weise der Fall. Kein Dauerkartenbesitzer hat für die ausgefallenen Spiele bisher eine Rückerstattung angefragt und wir haben nur zwei Sponsoren durch Corona verloren. Dafür bedanke ich mich im Namen des Vereins recht herzlich, das ist alles keine Selbstverständlichkeit. Aber die Krise ist auch noch nicht zu Ende und wir brauchen weiterhin den Rückhalt aller VfR´ler.

Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Pandemie für unseren VfR Mannheim?

Die wirtschaftlichen Folgen sind enorm. Wir haben etliche Einnahmequellen, die entweder ganz oder teilweise ausgefallen sind: Fußballcamps an Ostern, unser großes Jugendturnier im Sommer, der Sponsorencup, Platzvermietungen, ausgefallene Heimspiele, Sponsorenausfälle - wenn man alles zusammen nimmt, dann sind wir hier bereits bei einem mittleren fünfstelligen Betrag. Hier braucht es den Zusammenhalt aller VfR´ler, um durch die Krise zu kommen. Ich habe aber die Hoffnung, dass uns das gelingt und wir dann am 01.08.2021, wenn der 125. Geburtstag des VfR Mannheim ansteht, sagen können, dass wir gut durch die Krise gekommen sind. Ich würde diesen Geburtstag wieder gerne wieder mit etwas mehr "alter" Normalität feiern.



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